
Es heißt, der Weltfrauentag soll daran erinnern, wie Frauen für ihre Rechte gekämpft haben. Bis heute ist es Tradition, Frauen an diesem Tag Blumen zu schenken, um ihnen Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen. Doch der Kampf für Gleichberechtigung ist leider noch nicht zu Ende. Auch 2025 leben wir noch in patriarchalen Strukturen, Frauen übernehmen einen Großteil der unbezahlten Sorgearbeit und werden auch in der Lohnarbeit schlechter bezahlt. Viele Frauen werden mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt.

Frauen wollen gleiche Chancen, gleiche Löhne, gewaltfreie Beziehungen, faire Arbeitsbedingungen, Strafen für Täter, ein Leben ohne Angst – keine Blumen. Der Weltfrauentag wird daher auch als Frauenkampftag oder feministischer Kampftag bezeichnet und von zahlreichen Demonstrationen und Aktionen begleitet, auch hier in Freiburg. Denn wir Frauen wollen keine Dankbarkeit dafür, dass wir das Patriarchat am Laufen halten, in dem echte Gleichberechtigung nicht möglich ist – wir wollen uns gegen das Patriarchat stellen, damit alle Menschen die gleichen Chancen bekommen. Egal, welches Geschlecht oder sexuelle Identität, welche Hautfarbe, Religion oder Herkunft sie haben. Und dafür müssen wir nicht nur am 8. März weiterhin kämpfen.

Die Förderung der Gleichberechtigung von Frauen zählt von Anbeginn zu den international definierten Grundsätzen des Fairen Handels. Fair-Handels-Organisationen lehnen jegliche Form von Diskriminierung ab und setzen sich aktiv für eine Gleichberechtigung der Geschlechter ein. Im Fairen Handel bekommen Frauen Zugang zu Bildung, einen gerechten Lohn für ihre Arbeit, werden in Entscheidungsprozesse einbezogen und bei der Entfaltung ihrer Potenziale gefördert. Sie werden darin bestärkt, ihre Rechte wahrzunehmen und haben damit die Möglichkeit, sich auch in Gesellschaft und Politik einzumischen.
Vor zwei Jahren hat das Forum Fairer Handel gemeinsam mit Fairtrade Deutschland ihr Positionspapier „Feministische Entwicklungspolitik und Fairer Handel“ veröffentlicht. Darin empfiehlt sich die Fair-Handels-Bewegung mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Förderung von Geschlechtergerechtigkeit als strategischer Partner für die Umsetzung der am 1. März 2023 von Entwicklungsministerin Svenja Schulze vorgelegten Strategie für eine feministische Entwicklungspolitik.