Als sich vor über 30 Jahren Edgar Ricardo von Buettner und Helmut Lotz, ein Brasilianer und ein Deutscher, zusammenfanden, um Bücher zu machen, ahnten beide nicht, welche Entwicklung das Programm einmal nehmen sollte. Die ersten Veröffentlichungen ihres Verlags "Edition diá" beschäftigten sich mit Brasilien, mit Lateinamerika, waren aber nie allein geografisch gemeint.

Grundgedanke des Verlags war und ist, sich auf das andere einzulassen, den dia-log zu suchen – eine Idee, die sich im Verlagsnamen widerspiegelt. Die Lust, andere Kulturen kennenzulernen, ist keine Flucht in exotische Gefilde, sondern Neugier, die Suche nach anderen Sichtweisen, Denkweisen, Lebensentwürfen. Zu dieser Begegnung laden die Bücher der Edition diá ein, die in über 30 ernsthaften und lustvollen Jahren entstanden sind: Biografien, literarische Texte und die Reihe der Koch-Lese-Bücher »Gerichte und ihre Geschichte«, die mit »Brasilianisch kochen« begann. Inzwischen liegen fast 50 Bände vor, die wir in wechselnder Auswahl bei uns im Weltladen führen.
»Das Fremde ist nur fremd, solange man’s nicht kennt.«
"In Zeiten wiederaufflammender Xenophobie (Fremdenfeindlichkeit) erinnern wir uns, dass Feindlichkeit aus Angst entsteht, einem Gefühl, das stehen bleibt oder rückwärtsstrebt. Das Wort "fremd" jedoch zeigt in die andere Richtung. Es hat sich aus dem norwegischen "fram" entwickelt und bedeutet "vorwärts".
Wir wollen uns nicht von der allzu menschlichen Angst bestimmen lassen, Fremdes zu entdecken. Im Gegenteil: Wir haben aus ihr eine Lust gemacht – wie schon viele vor uns. Eine Lust auf anderes, auf Entdeckung, auf Auseinandersetzung, eine Lust auf Veränderung, auf Entwicklung, auf unser Menschsein …
Edition diá – nach wie vor eine Einladung zum diá-log!"
Kai Precht und Edgar Ricardo von Buettner