Bolga ist die Abkürzung von Bolgatanga, einem Ort in der nordghanaischen Upper East Region in Ghana. Obwohl die Körbe außerhalb von Bolgatanga geflochten werden, hat sich der Name „Bolga-Korb“ etabliert. Die Flechter:innen wohnen in kleineren Dörfern, teilweise viele Kilometer weit von der Stadt Bolgatanga entfernt und nur über unbefestigte Straßen zu erreichen. Während der langen Trockenzeit flechten vor allem die Frauen Körbe und verkaufen diese auf dem Markt, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Fertigung der Bolga-Körbe ist im trockenen Norden fast die einzige Möglichkeit für die Menschen, Geld zu verdienen. Ansonsten leben sie von Subsistenzwirtschaft.

Gefertigt werden die Körbe aus dem Stroh des Savannengrases, sogenanntes „Elefantengras“, das in den feuchteren Regionen Ghanas wild wächst, oder aus der in Ghana angebauten Hirse. Für die Henkel wird außerdem Ziegenleder verwendet. Ursprünglich wurden die Körbe ohne Henkel als eine Art Filter beim Brauen von Hirsebier eingesetzt! Gefärbt wird das Ausgangsmaterial mit Lebensmittelfarben oder aus Hirse gewonnenen Braun- und Schwarztönen.

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Die Einkaufskörbe aus Bolgatanga sind über die Grenzen Ghanas hinaus bekannt. Obwohl bereits Firmen aus verschiedensten Ländern die Körbe seit Jahren vertreiben, leben die Flechter:innen aus Bolgatanga noch immer in relativer Armut. Das liegt an den klassischen Vertriebswegen, bei denen die Produzent:innen fast immer von Zwischenhändlern übervorteilt werden, weil sie aufgrund von mangelnden Englischkenntnissen oder allgemein fehlenden Kenntnissen im Lesen und Rechnen gegenüber den Aufkäufern im Nachteil sind.

Wir beziehen unsere Bolgakörbe von mehreren Fairhandelsorganisationen (v.a. der GEPA und AMA Fashion), die direkt mit mehreren Produzentengruppen zusammen arbeiten. Dabei handelt es sich um langfristige Partnerschaften, in denen gemeinsam faire Preise ausgehandelt und die Flechter:innen außerdem mit Design- und Qualitätsinputs unterstützt werden. Durch die Unterstützung bei der Vermarktung wurde der Verkauf der Körbe zu fairen Preisen gesteigert und die Anzahl der Flechter:innen, die hiervon profitieren, konnte vergrößert werden.

Weitere Verbesserungen, die durch den Fairen Handel erreicht wurden, sind eine garantierte Gesundheitsversorgung, die durch die Gemeinschaft der Flechter:innen und der Vermarktungsorganisation getragen wird, die Möglichkeit von Kleinkrediten für die Produzent:innen und die Errichtung von Gemeinschaftswerkstätten, wo die Flechter:innen zusammen arbeiten und sich austauschen können.

„Wir arbeiten mit fairen Preisen, bei denen die sozialen Standards der Flechter:innen gesichert sind, mit Respekt für das Material und einem großen Augenmerk auf eine ausgezeichnete Qualität der Produkte. Durch Transparenz und gemeinsame Preisbildung schaffen wir die Grundlage einer erfolgreichen Zusammenarbeit für beide Seiten, um schließlich ein wunderbares und nachhaltiges Produkt zu schaffen.“
AMA Fashion

Bilder: GEPA-The Fair Trade Company / AMA-Fashion