Aus Alt mach Neu, oder aus Abfall mach was Ausgefallenes - bei uns gibt es eine große Auswahl an Upcycling-Produkten. Ob Taschen aus Saftpackungen, Uhren aus Altmetall oder Accessiores aus Fischernetzresten, sie haben alle eines gemeinsam: Sie werden aus Materialien hergestellt, die täglich in Massen weggeworfen werden und dabei meistens auch noch die Umwelt massiv belasten. Durch kreative Wiederverwertung entsteht ein neues kunsthandwerkliches Produkt, das in den Benutzerkreislauf zurück geführt wird und dabei auch noch die Umwelt entlastet!

Weltweit landen jährlich mehrere Millionen Tonnen wertvolle Rohstoffe als Abfall im Müll. Das kann überall sein, auf der Straße, im Meer oder tatsächlich auf Deponien. Doch selbst wenn Mülltrennung stattfindet, ist die nachhaltige Wiederverwertung dieser Materialien eine noch ungelöste Aufgabe. Statt die Materialien, die sie finden, einem aufwendigen Recyclingprozess zuzuführen, betreiben die Kunsthandwerker:innen unserer Produkte Upcycling - das heißt, sie werten Verpackungen aus Plastik, Glas und Papier sowie viele weitere Materialien auf, indem sie sie zu einzigartigen und fair gehandelten Gebrauchsgegenständen umfunktionieren.

Accessiores aus Nylonnetzresten

Smateria ist ein Eco-Fashion Label, das 2006 von zwei Italienerinnen in Kambodscha gegründet wurde.

Die Idee, Materialien ihrem ursprünglichen Zweck zu entfremden und daraus etwas Neues zu kreieren, hatten die beiden Gründerinnen, weil ihnen das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen liegt. Sie wollten etwas schaffen, das fair hergestellt wird, das innovativ ist und Kreativi­tät ausstrahlt. Inzwischen arbeiten rund 130 Mitarbeiter:innen daran, aus Industrieverpackungen, Verschnitt- und Reststücken von Nylonnetzen und Lederresten wunderschöne Taschen und viele verschiedene Accessoires herzustellen. Alle Angestellten des Unternehmens haben geregelte Arbeitszeiten, Überstunden werden bezahlt, sie erhalten bezahlten Urlaub und haben einen umfassenden Versicherungsschutz. Seit Herbst 2011 gibt es ein Day-Care-Zentrum für die Kinder der Angestellten auf dem Gelände, um vor allem Frauen zu ermöglichen, mit Familie weiter zu arbeiten.

Saftpacktaschen von den Philippinen

Die Frauenkooperative KILUS verbindet Müllbeseitigung mit Einkommensbildung. Die bunten Saftpacktaschen haben mittlerweile Kultstatus und Nachahmer in der ganzen Welt gefunden. Die 1997 gegründete Kooperative hatte zum Ziel, alternative Einkommensmöglichkeiten für die Bewohner eines Stadtviertels in Pasig City auf den Philippinen zu schaffen, und startete unter dem Namen "Clean & Green Project". KILUS zählt heute 300 Mitglieder, überwiegend Frauen. Davon arbeiten 32 in Vollzeit direkt in der Hauptwerkstatt in der Verwaltung, Material- und Qualitätskontrolle, im Versand und in der Produktentwicklung. Der Großteil der Arbeiten, das Nähen und Weben, erfolgt jedoch in Heimarbeit. Das ermöglicht den Frauen eine optimale Vereinbarung von Familie und beruflicher Tätigkeit.

Uhren aus Altmetall aus Kolumbien

Seit 2007 besteht der Kontakt zwischen der Werkstatt OXIDOS (die Rostigen) in Bogotá, Kolumbien, und GLOBO, einer deutschen Fairtrade-Importorganisation. Die Zusammenarbeit ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden: die große Nachfrage hierzulande hat dafür gesorgt, dass OXIDOS seinen Betrieb fortlaufend erweitern konnte und kontinuierlich Jugendliche ausbildet.

Anfang 2013 waren schon 30 MitarbeiterInnen bei OXIDOS angestellt, darunter ein Drittel junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 21 Jahren, die in dieser Werkstatt ihre Ausbildung als FacharbeiterIn durchlaufen. Die soziale Ausrichtung dieser Werkstatt ist vorbildlich. Alle Angestellten erhalten neben dem Lohn und der Versicherung für ärztliche Versorgung und Rente auch eine Beteiligung am Gesamtgewinn eines Jahres. Die Uhrenwerkstatt ist klein genug, um überschaubar zu sein, und groß genug, um auf erhöhte Nachfrage zu reagieren: OXIDOS entwickelt immer wieder neue, interessante Produkte in einzigartigem Design.