Wir bieten als "Best Practice-Beispiel" den Segelkaffee von Café Chavalo an: biologisch angebaut, im Ursprungsland geröstet und emissionsfrei nach Europa transportiert! Einmal im Jahr legt der Fachtsegler Avontuur mehr als 14.000 Seemeilen zurück, um per Windkraft erstklassigen Kaffee aus Mittelamerika nach Europa zu bringen. Immer im Juli wird dann der Kaffee mit vielen freiwilligen Helfer:innen in Hamburg traditionell gelöscht und ins Kaffeelager transportiert.
Mehrwert durch Weiterverarbeitung in Nicaragua

Mit an Bord ist inzwischen auch Ursprungsröstung aus Nicaragua. Der Kooperativenverband Tierra Nueva übernimmt die komplette Weiterverarbeitung des Kaffees in Nicaragua und erhält somit einen deutlich höheren Anteil der Wertschöpfung als beim reinen Rohkaffeeverkauf. Geröstet wird der Kaffee von Daysi Mendez. Sie war 2018 und 2019 auf Einladung von Café Chavalo in Deutschland, um den hiesigen Kaffeemarkt kennenzulernen. Daysi hat in mehreren Röstereien hospitiert und leitet inzwischen die Weiterverarbeitungsanlage der Kooperative Tierra Nueva.
Gemeinsam entscheiden und handeln

Die Leipziger Genossenschaft Café Chavalo arbeitet direkt mit kleinbäuerlichen Kooperativen in Nicaragua zusammen und importiert deren Bio-Produkte nach den Kriterien des Fairen Handels nach Europa. Mitarbeiter von Café Chavalo sind regelmäßig vor Ort in Nicaragua, um den Kontakt zu den Bauern und Mitarbeitern der Produktionsgenossenschaften zu pflegen. Das Besondere: Café Chavalos wichtigste Handelspartner, der Kooperativenverband Tierra Nueva und die Kooperative Miraflor, sind selbst Mitglied der Café Chavalo eG.
Klimaneutraler Kaffee

In Kooperation mit der Schweizer Stiftung "myclimate" hat Café Chavalo den CO2-Fußabdruck ihres Kaffees vom Kaffeestrauch bis zu uns nach Deutschland ermittelt. An vielen Stellen haben sie die Emissionen im Vergleich zum konventionellen Kaffeehandel schon deutlich reduziert, beispielsweise durch den Transport per Frachtsegler, Einsatz von Ökostrom und die besonders effiziente Technik in der Rösterei. Aber trotz allem schleppt jeder Kaffeebeutel einen beachtlichen CO2-Rucksack mit sich, bedingt durch die aufwendige Verarbeitung und den langen Transportweg bis zu uns. Diesen kompensiert Café Chavalo über ein Klimaschutzprojekt in Nicaragua: in San Juan de Rio Coco fließen Gelder in ein Wiederaufforstungsprogramm mit Schwerpunkt auf Agroforstwirtschaft. Neben dem ökologischen Nutzen sichert das Projekt den Kleinbäuerinnen und -bauern mit Früchten und Holz auch noch ein zusätzliches Einkommen.
Bilder: Café Chavalo