Edles Briefpapier in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen gepressten Blüten verziert, dazu passende Briefumschläge, Schreibbücher und Photoalben: das Sortiment von ETHIC ART macht wieder Lust darauf, Briefe oder Tagebuch zu schreiben. Alle Produkte werden aus handgeschöpftem Papier in der Papiermanufaktur der Familie Sami in der Nähe von Jaipur/Nordindien hergestellt.
Tradition und Moderne

Die Kunst des Papierschöpfens hat in Indien eine 500 Jahre alte Tradition, wurde aber im Laufe der Zeit durch maschinell hergestelltes Papier immer mehr verdrängt. Durch Mahatma Gandhi wurde die Kunst des Papierschöpfens wiederbelebt. Seiner Ansicht nach sollten handwerkliche Fertigkeiten nie in Vergessenheit geraten, denn die Qualität, die sie verkörpern, ist das wichtigste Gegengewicht zum modernen Kosten-Nutzen-Denken.
Papierherstellung in Indien ist seitdem einen langen Weg gegangen. Was als kleine Bewegung anfing, ist heute ein sehr bedeutender Teil der Kleinindustrie Indiens geworden. Die meisten der Produktionsstätten sind in Familienbesitz, einige davon sind direkte Nachfahren der ursprünglichen Pioniere der Papierherstellung in Indien. Die traditionelle Arbeitsmethoden, die für fast vier Jahrhunderte unverändert blieben, wurden jedoch leicht modifiziert, um Produktionssteigerung und Qualitätskontrolle zu gewährleisten. So verbinden die heutigen Papierschöpfer Tradition mit Technologie, um ihr wunderschönes Papier herzustellen.
Herstellungsprozess des Papierschöpfens

Als Basis-Rohstoff für ETHIC ART-Papier werden Baumwollstoffreste aus Altkleidern und Abfällen verwendet. Dazu werden die Stoffreste kleingeschnitten, mit Wasser vermischt und mit einem so genannten Beater mehrere Stunden zu einem Brei verrührt. Um dem Papier Struktur und Farbe zu verleihen, werden zahlreiche andere Materialien hinzugefügt. Dies sind Textilfasern wie Wolle, Jute oder Pflanzenfasern wie Gras und Blütenblätter, sowie Agrarabfälle wie Zuckerrohr, Stroh und Hanf. Der Faserbrei wird in einen Behälter, die Bütte, gefüllt. Die Papierschöpfer tauchen ein Drahtgittersieb in den Brei, um dann den geschöpften Papierbogen auf ein Tuch zu legen.
Die gepressten Papierbögen werden an eine Leine gehängt und an der Luft getrocknet. Um Tintenfestigkeit der Papieroberfläche zu erreichen, werden die Papierbögen nach dem Trocknen mit Stärke beschichtet und einer mechanischen Walzenpressung unterzogen. Die Papierbögen werden dann zu Schreibblöcken, Kuverts, Fotoalben oder Dekohängern verarbeitet.
Vorteile von handgeschöpftem Papier

Handgeschöpftes Papier wird aus recyceltem Ausgangsmaterial hergestellt. Im Gegensatz dazu werden 2,8 Tonnen Trockenholz benötigt, um eine Tonne herkömmliches Papier herzustellen. Das entspricht ungefähr 277 Eukalyptusbäumen oder 462 Bambussträuchern. Außerdem werden im Herstellungsprozess fast keine Chemikalien verwendet, nur sehr wenig Energie verbraucht und der Grad der Luft- und Wasserverschmutzung ist gleich Null. Die relativ geringe Kapitalinvestition und die niedrigen Führungs- und Verwaltungskosten machen die klein angelegten Papierfabriken zu einer realisierbaren und attraktiven Alternative für zukünftige Kleinunternehmer. Die arbeitsintensive Produktion bietet außerdem Arbeitsplätze für eine beträchtliche Anzahl der Landbevölkerung.
Faire Handelsbedingungen

ETHIC ART-Papier wird in der Papiermanufaktur der Familie Sami hergestellt. Um die Vermarktung und den Export kümmert sich die indische Organisation PAPETERIE, die von Mahima Mehra ins Leben gerufen wurde. Durch Vorfinanzierung der Produktion, Beschaffung der Rohmaterialien, Produktberatung und Vermarktung der Endprodukte fördert Mahima Mehra Familienbetriebe, damit sie ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf traditioneller Papierschöpfkunst bestreiten können. In Deutschland importiert und vertreibt die Fair-Handels-Organisation Fair!kauf die Produkte unter dem Label ETHIC ART.
Text und Bilder: Fair!kauf