FairMail Post- und Grußkarten zeigen Fotos, die von sozial benachteiligten peruanischen Jugendlichen aufgenommen wurden. Auf der Rückseite jeder Karte siehst Du das Bild, den Namen und das Alter des Fotografen/der Fotografin. FairMail bietet ihnen ein Fotografie-Training, Zugang zu medizinischer Versorgung und gibt ihnen Hilfestellung bei der Zukunftsplanung. Die Jugendlichen erhalten 60% des Gewinns vom Verkauf ihrer eigenen Fotos. Dieses Geld investieren sie in die medizinische Versorgung für sich und ihre Familie und ihre schulische und berufliche Ausbildung, um sich so eine bessere Zukunft aufzubauen.

FairMails Anfänge

FairMail wurde 2006 von den niederländischen Unternehmern Janneke Smeulders und Peter den Hond gegründet. Die Idee, Grußkarten mit Fotos von benachteiligten peruanischen Jugendlichen zu verkaufen, entstand auf einer Müllhalde von Trujillo (Peru) und basiert auf der Idee, dass es überall Schönes zu entdecken gibt und es sich um eine freie Ressource handelt. Der erste Fotografieunterricht startete mit 5 Jugendlichen und die Karten wurden in Trujillo gedruckt und verkauft. Über die Jahre gewann FairMail zahlreiche Preise, welche zu einer steigenden Bekanntheit führten und heute in über 3 Millionen verkauften Karten und 125.000 € Gewinn verteilt auf 42 Fotografen resultieren.

"Wir kämpfen mit jeder Karte gegen Kinderarbeit"

FairMail wird inzwischen von ehemaligen Freiwilligen und Teilnehmerinnen des Projekts weiter geführt: "Wir sind stolz, ein von Frauen geführtes soziales Unternehmen zu sein." FairMails Geschäftsführerinnen Kira, Projektmanagerin aus Renningen, und Federica, Lehrerin und Übersetzerin aus Turin, trafen sich 2015 als FairMail Freiwillige in Huanchaco. Sie führen FairMail nun seit 2018 und leben einen Teil des Jahres in Europa und den anderen Teil in Peru. Die ehemaligen FairMail-Fotografinnen Angeles und Anidela arbeiten als Managerinnen vor Ort in Peru und haben die volle Verantwortung für das tägliche Geschäft im Produktionszentrum in Peru. Chiara, Kunstlehrerin und ehemalige Freiwillige, ist verantwortlich für die Bildbearbeitung.

Die Fotograf:innen

Die peruanischen Fotograf:innen kommen aus verschiedenen Stadtteilen von Trujillo, der drittgrößten Stadt Perus. FairMail rekrutiert sie über lokale NGOs, die mit gefährdeten Teenagern aus armen sozioökonomischen Verhältnissen zusammenarbeiten. In Übereinstimmung mit den WFTO-Kriterien zum Schutz junger Arbeitnehmer und dem peruanischen Código de los Niños y Adolescentes sind FairMail-Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahre alt. Sie erhalten 60% des Gewinns aus dem Verkauf der Bilder und investieren das Geld in drei Fonds: Bildung, Kleidung und Haushaltswaren. Als FairMail-Mitglieder profitieren sie von einem Gesundheitsplan, der auch ihre direkten Familienmitglieder umfasst, und erhalten Anleitungen für ihre persönliche und berufliche Entwicklung.

Reisen und Freiwilligeneinsatz

FairMail organisiert als zusätzliche Einnahmequelle alternative Gruppenreisen in Peru. Dabei nehmen jedes Mal auch Jugendliche aus dem Projekt mit teil, denen damit die Möglichkeit für eine Lebenserfahrung gegeben wird, die sie sich sonst nicht leisten könnten. Vor allem haben sie die Gelegenheit, Bilder in wunderschönen Gegenden Perus zu machen und Geld für ihre eigene Ausbildung zu verdienen. Ungefähr die Hälfte der zum Verkauf stehenden FairMail-Karten wird mit Bildern hergestellt, die auf den Reisen aufgenommen wurden. Dies macht sie für die Fotografen zu einer konkreten Gelegenheit, sich eine bessere Zukunft aufzubauen.

FairMail sucht ständig kreative und enthusiastische Menschen, die einen positiven und dauerhaften Beitrag zum Leben der FairMail-Fotografen leisten möchten. Sie bieten das ganze Jahr über Freiwilligendienste in ihrer Fotografieschule in Huanchaco an, wo sich ihr umweltfreundliches Hauptquartier Casi Casa befindet. Dieses besteht aus Lehm, Stroh und Holz und hat minimale Auswirkungen auf die Umwelt. Es beherbergt sowohl die Fotografieschule als auch die Unterkunft für die Freiwilligen. Mehr Info zu den Reiseangeboten und dem Freiwilligendienst findet Ihr auf der Homepage von FairMail.

Text und Bilder: FairMail