Leben lebenswerter gestalten

Das ist nicht nur der Name, sondern auch das Ziel eines Projektes, für das das Süd-Nord-Forum eigener Projektpartner ist. Hinter dem Projekt verbirgt sich: Armut bekämpfen, Gesundheit fördern und einen „grünen Gürtel“ schaffen.

Tukolere Wamu - Gemeinsam für Eine Welt e.V. unterstützt seit 1995 Projekte, die Hilfe zur Selbsthilfe fördern. Dabei kooperieren sie mit nationalen Gruppen aber auch mit der Organisation SALEM BROTHERHOOD, einer Nicht-Regierungs-Organisation mit Sitz in Oberfranken (SALEM International) und einem großen integrierten Projekt mit Kinderdorf, Hospital, Krankenpflegeschule, Baumschule u.v.m. in Ostuganda.


Gemeinsam mit SALEM wurde ein Projekt entwickelt, um mit einem integrierten Ansatz Dorfgemeinschaften zu unterstützen. Dies beinhaltet v.a. die Verbesserung der Hygiene in den Haushalten, Verbesserung der Ernährungslage, aber auch den Schutz der Umwelt und damit Reduzierung der Gefahren des Klimawandels, der bisher schon zum Leidwesen der Dorfbewohner zu verlängerten Trockenzeiten, Überflutungen, Nahrungsknappheit und Verschlechterung der Bodenbeschaffenheit geführt hat. Dies ist besonders im Einzugsgebiet des SALEM Projektes und v.a. in der Region Mbale bzw. Ostuganda zu spüren.

Projektbegründung für „Leben lebenswerter gestalten“

Die Notwendigkeit Bäume zu pflanzen wird immer wichtiger insbesondere bei dem sich verändernden Klima. Regen- und Trockenzeiten sind nicht mehr voraussehbar, die ländliche Bevölkerung lebt aber vorwiegend von der Subsistenz-Landwirtschaft. Die häufigsten Faktoren für die Abholzung in der Projektregion sind:

  • großer Bedarf an Feuerholz
  • Holz um Steine zu brennen
    • für den Eigenbedarf zum Bau permanenter Häuser
    • für den Verkauf, um Einkommen zu erzielen
  • Holz als Baumaterial für die einfachen Wohnhäuser, Latrinen oder Küchengebäude

Umsetzung des Projektes

Zunächst wird immer das Gespräch mit den Dorfbewohner gesucht, dazu wird eine Dorfversammlung einberufen. Dabei sollen die Teilnehmer gemeinsam die Veränderungen des Klimas, die daraus entstehenden Gefahren und die Möglichkeiten damit umzugehen, erkennen und verbalisieren. Auch die Lösungsmöglichkeiten sollen von den Dorfbewohnern selber gesucht und gefunden werden.

Tukolere Wamu in Kooperation mit SALEM unterstützt dann die gefundenen Lösungen – beim Anpflanzen von Bäumen oder beim Bau von energiesparenden Öfen.
Weitere Probleme der Dorfgemeinschaften sind schlechte Hygiene, mangelnde Latrinen und daraus resultierend eine hohe Anzahl von Erkrankungsfällen v.a. von Durchfallerkrankungen. Das Dorfgesundheitsteam kann hier beratend als auch unterstützend tätig werden. Das Projekt unterstützt nämlich auch den Bau von Latrinen für einige arme Haushalte sowohl finanziell als auch materiell.

Geplante Aktivitäten

  • Sensibilisierung der Dorfgemeinschaft/ Lösungsfindung, Beratung
  • Produktion von Baumsetzlingen
  • Setzlinge von Obstbäumen werden an Familien ausgegeben
  • Bau von energiesparenden Herden
  • Herstellung von Betonplatten, die als Abdeckung Toiletten dienen werden

Nachhaltigkeitsplan

  • Als Anreiz zu Hause einen energiesparenden Herd mit seiner Familie zu bauen, soll jeder Schüler ein Moskitonetz bekommen. Dies ist gleichzeitig eine weitere Methode um „Leben lebenswerter zu gestalten“ konkret: Malaria verhüten.
  • Die energiesparenden Öfen werden an Schulen gebaut, somit wird dort nicht nur Holz gespart, sondern die Schüler lernen praktisch den Bau des Ofens und der Ofen bleibt ein Demonstrationsobjekt für die Schulleitung, die Kinder und die umgebende Dorfgemeinschaft.
  • Jede Familie wird motiviert mindestens fünf Obstbäume zu pflanzen zusätzlich zu den anderen Bäumen, die bereits im Hof stehen oder gepflanzt werden. Somit wird eine ausgewogene Ernährung gefördert, ein weiterer Schritt zu einem lebenswerteren Leben.
  • Die Familien werden dabei unterstützt verbesserte Latrinen zu bauen (viele Familien haben gar keine Toilette und nutzen die Bananenplantage, somit werden Würmer und andere Erkrankungen übertragen). Des Weiteren unterstützt das Dorfgesundheitsteam den Bau von Tipi-Tap-Handwaschern (einfache Kanister, die mit Fußbetrieb Handwaschwasser liefern) und von Geschirr-Abtropfgestellen, und rät zur Teilnahme an Impfaktionen um Krankheiten zu verhüten u.v.m.

Involviert in das Projekt ist das SALEM Hospital und das SALEM Dorfgesundheitsteam. Das Süd-Nord-Forum trägt seit 2013 die Kosten für dieses Gesundheitsprrogramm. Insgesamt wurden bis jetzt der Bau von über 200 Latrinen für die Landbevölkerung finanziert.

Detaillierte Informationen zum Verlauf dieses Projekts befinden sich auf der Seite von Tukulere Wamu unter Leben lebenswerter gestalten - Hygiene

Außerdem kann der aktuelle Projektbericht in folgendem pdf-Dokument eingesehen werden.